Das Teatro Verdi in Florenz beheimatet das renommierte Orchestra della Toscana, das am 8. November zu einem einmaligen Gastkonzert nach Münster kommen wird. 1980 gegründet, hat sich das Orchestra della Toscana den Ruf eines der profiliertesten Kammerorchester Italiens erarbeitet, das mit großartigen internationalen Solisten und Dirigenten zusammenarbeitet. Am Dirigentenpult steht sein derzeitiger Chefdirigent Francesco Lanzillotta, einer der erfolgreichsten italienischen Dirigenten der jüngeren Generation. Der gebürtige Römer studierte Orchesterleitung bei Bruno Aprea und Komposition bei Luciano Pelosi am Conservatorio di Santa Cecilia in seiner Heimatstadt. Er dirigierte an bedeutenden italienischen Opernhäusern wie La Fenice in Venedig, Teatro San Carlo in Neapel, Teatro Verdi in Triest und vielen anderen.
„Sciliar“, eine 2012 entstandene Komposition des italienischen Komponisten Giorgio Battistelli, ist nach dem gleichnamigen imposanten Südtiroler Berg benannt, der im Volksmund auch als „Berg des Schicksals“ bezeichnet wird. Er ist ein Ort, den Menschen seit jeher mit ihren Träumen und Sehnsüchten verbinden. Das 2012 komponierte Stück, so Battistelli, ist „die musikalische Vision eines mystischen und autobiografischen Topos, wo Ohr und Auge nach dem Göttlichen suchen …“.
Auch Schönbergs frühe, noch in spätromantischer Tonsprache gehaltene Sinfonische Dichtung „Pelleas und Melisande“ taucht ein in die menschliche Seele: in die zweier Liebender, deren Sehnsucht nacheinander sich erst im Tod erfüllt. Das Orchestra della Toscana präsentiert dieses Werk in der kammermusikalischen Version des Komponisten.
Zwischen beiden Werken steht Mozarts berühmte Haffner-Sinfonie aus dem Jahr 1782. „Mein Herz ist unruhig, mein Kopf ist verwirrt“, beschreibt Mozart seinem Vater seine Lebenssituation dieser Zeit in einem Brief, den er dem ersten Satz der Sinfonie beilegte. Für Mozart war das Jahr 1782 ein Schicksalsjahr, seine Heirat mit Konstanze Weber stand kurz bevor. Mozart schrieb die Sinfonie für die Nobilitierung des Patriziersohns Sigmund Haffner – daher ihr Titel. Sie müsse „gewiss großen Effekt“ machen, meinte Mozart – womit er zweifellos Recht hatte: die Haffner-Sinfonie gilt als eine der populärsten aus seinem Gesamtwerk.
Dirigent: Francesco Lanzillotta
Giorgio Battistelli: SCILIAR
Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie Nr. 35 D-Dur KV 385 HAFFNER
Arnold Schönberg: PELLEAS UND MELISANDE Sinfonische Dichtung op. 5, Fassung für Kammerorchester
Samstag, 8. November 2014, 19.30 Uhr
Theater Münster, Großes Haus, Neubrückenstraße 63, 48143 Münster
Tickets ab 12,- Euro. In der Pause werden kulinarische italienische Spezialitäten angeboten. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft des Italienischen Kulturinstituts Köln.
Tickets und weitere Informationen hier.