Zwar ist Italien mit all seinen wunderschönen Inseln ein und dasselbe Land, doch die Regionen unterscheiden sich enorm. Das weiß jeder, der schon einmal über den Rand des Gardasees, dem Lieblingsziel der Deutschen, geblickt hat.
Manch eine Region übertritt mit ihren Gewohnheiten aber die gesetzlichen Grenzen. Und dabei geht es nicht um Taschendiebe, Silvio Berlusconi oder die Mafia. Nein, den Sarden wurde verboten, einen Käse herzustellen.
Schafsmilch wird erwärmt, Zusätze beigemischt, das Ganze abgeschöpft und dann liegen gelassen – bis hierher ein ganz normaler Käse. Nun beginnt das Spezielle der Herstellung: Der Käselaib wird offen in einem Raum gelagert, zu dem nicht nur der Käsemacher Zutritt hat, sondern auch einige hundert Fliegen aus der Region. Diese legen ihre Eier auf den Käse, damit ihre Jungen auch was Leckeres zu essen haben. Die geschlüpften Maden lassen sich nicht lang bitten und hüpfen auch schon hinein, in ihren persönlichen Käsehimmel. Darin essen sie was das Zeug hält, scheiden das Gegessene natürlich auch wieder aus.
Nach einiger Zeit wird der Käse weich, aromatisch und kommt auf den Tisch. Die Liebhaber essen den Casu Marzu mit Brot und starkem Rotwein – zur besseren Verdauung. Denn lebende, springende Fliegenmaden in cremig verdautem Käse sind nicht für jeden Magen geeignet. Und was die eierlegenden Fliegen vorher verspeist haben, interessiert doch eh niemanden.
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