Das Olivenöl-Angebot ist ein einziges Chaos. Auf jeder Flasche steht “Extra Vergine”, auf den teuersten wie auf den billigsten. Auf mindestens neun von zehn Etiketten ist das “Extra” jedoch schlicht gelogen, denn das Öl ist schlecht. Merum, die Zeitschrift für Wein und Olivenöl aus Italien, fordert daher in der neuesten Ausgabe des Olivenöl-Dossiers, den Begriff “Extra Vergine” abzuschaffen.
“Extra Vergine” (“Nativ Extra”) heißt die Erfolgsmarke. Aber niemand sagt dem Verbraucher verbindlich, wo das Qualitätsprädikat “Extra Vergine” berechtigt ist und wo nicht. Da aufgrund des Widerspruchs zwischen einer völlig ungeeigneten Gesetzgebung und der tatsächlichen Qualität des größten Teils des Olivenöls keine Untersuchungsbehörde etwas gegen den herrschenden Etikettenschwindel unternehmen mag, ist Falschetikettierung in den vergangenen Jahrzehnten zur Normalität geworden und der Verbraucher der Willkür der Anbieter ausgesetzt. Es ist daher naheliegend und zwingend, neue, den effektiven Voraussetzungen angepasste Kennzeichnungsvorschriften für Olivenöl einzuführen. Da es heute offenbar keine Möglichkeit gibt, rechtsgültig zwischen einem übelriechenden und einem exzellenten Olivenöl (Extra Vergine) zu unterscheiden, müsste konsequenterweise der Zusatz “Extra Vergine” von der Bildfläche verschwinden. Denn wenn sich das “Extra Vergine” offenbar nicht zertifizieren lässt, dann besser weg damit!
Weshalb darf das Öl der Olive nicht einfach seinen natürlichen Namen “Olivenöl” tragen, sondern muss einen ganzen Bezeichnungsballast mit sich rumschleppen? Nur einfach “Olivenöl” wäre der richtige Name für das aus der frischen Olive gepresste Öl. Merum schlägt deshalb vor, konsumfähiges Olivenöl in nur noch zwei Kategorien zu unterteilen: “Olivenöl” (direkt aus Oliven gewonnen: also nativ) und “Rektifiziertes Olivenöl”.
“Olivenöl” soll wieder zum Überbegriff für alle nativen Öle werden. Derzeit wird “Olivenöl” allerdings für die Bezeichnung der untersten Qualitätskategorie missbraucht, für das Öl, dass mit Chemie und Hitze aus verdorbenem Lampantöl gewonnen wird. Mit dem Vorschlag der Merum-Redaktion würde der Wahrheitsgehalt der Olivenöl-Kennzeichnung auf einen Schlag vervielfacht! Mit der Abschaffung des “Extra” wäre gewonnen, dass dem Verbraucher nicht mehr vorgegaukelt wird, ein qualitativ hochstehendes Lebensmittel zu erstehen. Er müsste sich darüber bewusst werden, dass er auf sich selbst gestellt ist. Für den Konsumenten, dem nicht egal ist, was er in sich reinkippt, wäre dies Ansporn, sich selbst auf die Suche nach Qualität zu begeben.
“Olivenöl” sollte eine Ölkategorie sein ohne Zuerkennung einer besonderen Qualität, sondern nur die Herstellung aus frischen Oliven garantieren. Um die qualitative Bewertung dieser “nativen Olivenöle” könnten sich wie beim Wein der Handel, die Journalisten, die Sommeliers und natürlich die Verbraucher selbst kümmern.
Um dieses Thema geht es unter anderem im neuen Merum Dossier Olivenöl, das auf www.merum.info erhältlich ist. Es ist als Standardwerk konzipiert, das keine Frage rund um das Thema Olivenöl ungeklärt lässt. Wem sollen die Verbraucher vertrauen? Der chemischen Analyse, den Verkoster-Panels oder der eigenen Nase? Woran erkennt man ein gutes Olivenöl? Was bedeutet der Begriff Extra Vergine genau, und wie entsteht überhaupt ein Spitzenöl? Lesen Sie alles über Pflege, Ernte und Extraktion. Tauchen Sie ein in das Geheimnis der Antioxidantien und lernen Sie, warum hochwertiges Olivenöl so gesund ist.
Gleichzeitig mit dem Dossier erscheint auch die DVD “Olio, ti voglio”, ein Dokumentarfilm von Änne Schanz-Kölsch und nagufilms in Zusammenarbeit mit Merum. Der 30-minütige Film erläutert viele Hintergründe zum Thema Olivenöl und vermittelt Insider-Wissen aus der Welt des Spitzen-Olivenöls. Wie entsteht gutes Olivenöl? Was passiert in der Mühle? Welches sind die Lügen der Ölmafia? Welches ist der wirkliche Wert von Olivenöl?
Merum, die Zeitschrift für Wein und Olivenöl aus Italien, setzt sich seit Jahren für Qualität und Transparenz auf dem Olivenöl-Markt ein. Chefredakteur Andreas März, seit 30 Jahren selbst Olivenbauer und Ölmüller in der Toskana, klärt mit großer Leidenschaft und wissenschaftlichem Anspruch Olivenölliebhaber im deutschsprachigen Raum auf und gilt als einer der bestinformierten und unabhängigsten Journalisten auf diesem Gebiet.
Das Merum Dossier Olivenöl und die DVD “Olio, ti voglio” können auf www.merum.info für Euro 9,90 (das Dossier) oder für 16,90 (Dossier & DVD) bestellt werden.