Am heutigen Freitag tritt eine der härtesten Straßenverkehrsordnungen Europas in Kraft: Auf italienischen Autobahnen gilt ab sofort ein generelles Tempolimit von 80 km/h. Das Stiefelland gilt als Vorreiter unter den EU-Ländern. “Die Umwelt steht dabei natürlich im Vordergrund”, so Umweltministerin Stefania Giacoverdi. “Gerade in den letzten Wochen ist uns bewusst geworden, wie wichtig es ist, sparsam mit den Ressourcen unserer Erde umzugehen.” Die Autobahnen werden nach den neuen Regel nur zwischen 7.30 und 22.00 Uhr befahrbar sein. Außerhalb dieser Zeiten würden Schranken an den Mautstellen die Zufahrt verhindern. “Wir gehen damit auch den Bedürfnissen von Bewohnern in Autobahnnähe nach”, so Giacoverdi weiter. Zudem könnten die zumeist schweren Unfälle im angegebenen Zeitfenster so verhindert werden.
Im kommenden Jahr soll die Regel auf weitere Länder der Europäischen Union ausgeweitet werden, ob und wann es in Deutschland soweit sein wird, ist unklar.
Italien knüpft dabei an eine Tradition von unerwartet drastischen Änderungen an. Bereits 2005 wurden durch die “Legge Antifumo” blitzartig Fakten geschaffen und Raucher vor die Tür gesetzt. Das Projekt war ein Erfolg, laut Infratest dimap halten sich rund 98% aller Italiener an die neue Regel und verzichten auf das Rauchen im öffentlichen Raum. Es bleibt abzuwarten, ob auch das neue Verkehrsgesetz auf so viel Verständnis stoßen wird. Der italienische Automobilclub ACI hat für Montag bereits Streiks angekündigt.