Als höchstes christliches Fest wird Ostern überall in Italien gefeiert und auch wenn sich die Festbräuche von Region zu Region unterscheiden, finden sich gemeinsame Rituale und Traditionen.
Die Messe am Palmsonntag vor Ostern, bei der die Gläubigen als Zeichen des Friedens Palmenzweige tragen, läutet die Settimana Santa, die Karwoche ein. Diese erreicht ihren Höhepunkt am Karfreitag mit der Prozession, bei welcher die jungen Männer des Ortes in Kutten gehüllt durch die Straßen ziehen und Madonnenstatue, Nägel, Hammer und Zange als Symbole für die Kreuzigung tragen. Ihnen folgt der leidende „Christus“ mit dem Kreuz auf dem Rücken. Begleitet wird die Prozession von zahlreichen Gläubigen. Besonders beeindruckend sind die Prozessionen in Süditalien, wie z.B. auf der Insel Procida, in Benevento oder in Enna auf Sizilien.
Am Ostersonntag verschenkt man riesige mit Schokolade gefüllte und in buntes Zellophanpapier verpackte Ostereier, sie werden jedoch in den meisten Regionen nicht, wie in Deutschland üblich, vom Osterhasen versteckt. Als Osteressen kommen Lammgerichte auf den Tisch. Auch die Colomba, ein Hefeteigkuchen in Form einer Taube und der süsse Dessertwein Vin Santo dürfen dabei nicht fehlen.
Am Ostermontag macht man dann mit der Familie und Freunden einen Ausflug auf’s Land zum Picknick, die so genannte Pasquetta.
Zentrum der kirchlichen Festivitäten ist natürlich der Petersdom im Vatikan. Tausende Gläubige begleiten den Papst schon am Karfreitag auf der Via Crucis, dem symbolischen Leidensweg Christi, vom Kolosseum bis zum Petersdom. Am Ostersonntag findet um 10.15 Uhr die heilige Ostermesse auf dem Petersplatz statt, zu der die Gläubigen aus aller Welt kommen. Um 12 Uhr mittags gibt der Papst dann seinen Segen Urbis et Orbi.