Regie: Federico Bondi
Drehbuch: Ugo Chiti
Kamera: Gigi Martinucci
Schnitt: Ilaria Fraioli
Ausstattung: Dan Toader
Musik: Enzo Casucci, Guy Klucevsek
Darsteller: Ilaria Occhini (Gemma), Dorotheea Petre (Angela), Corso Salani (Enrico), Vladimir Ivanov, (Adrian), Maia Morgenstern (Madalina), Theodor Danetti (Nicolae), Vincenzo Versari (Lupi), Giuliana Colzi (Milena), Marius Silagiy (Nelu)
Italien 2008, 90 Minuten, OmdtU
Zwei Frauen leben zusammen im gleichen Haus in Florenz: Gemma, eine ältere vornehme Italienerin, die vor kurzem Witwe geworden ist, und ihre junge rumänische Haushaltshilfe Angela, die nach Italien gekommen ist, um Geld zu verdienen und ihrem kleinen Sohn eine Ausbildung zu ermöglichen. Im täglichen Miteinander neigt die anfangs mürrische Gemma zum Kommandieren, stellt aber bald fest, dass auch Angela ihren eigenen Kopf hat. Langsam entsteht zwischen den so unterschiedlichen Frauen eine Freundschaft, und Gemma findet ihre Lebensfreude wieder.
Eines Tages erfährt Angela am Telefon, dass ihr in Rumänien gebliebener Ehemann auf unerklärliche Weise verschwunden ist. Die junge Frau möchte sofort in ihre Heimat zurück, um ihren Mann zu suchen, aber Gemma will nicht wieder allein gelassen werden. So beschließen die beiden Frauen, gemeinsam nach Rumänien ans Schwarze Meer aufzubrechen. Es wird eine abenteuerliche Reise…
Eine anrührende Geschichte von Solidarität und Freundschaft, getragen von zwei großartigen Schauspielerinnen; Ilaria Occhini in der Rolle der Gemma wurde beim Filmfestival von Locarno mit dem Silbernen Leoparden als Beste Darstellerin ausgezeichnet.
Mar Nero basiert auf wahren Begebenheiten aus meinem Leben: Gemma ist meine Großmutter, und Angela war ihre Haushaltshilfe. Ihnen verdanke ich die Wesenszüge der Protagonistinnen in dieser Geschichte; es sind ihre Charaktere, ihre Gefühle und ihr Verhältnis zueinander. Jetzt ist meine Großmutter zwar verstorben, aber jeden Tag begegne ich auf der Straße oder in Parks älteren Menschen, die von Ausländern betreut werden. Die Reise, die Gemma mit der jungen Rumänin unternimmt, hat meine Großmutter zwar nicht gemacht – aber sie hätte sie machen können. Deshalb habe ich mir diese Geschichte gerne ausgedacht.
Federico Bondi
Mit Mar Nero hat Federico Bondi einen klugen und mutigen Film gemacht. Auf den Spuren seiner Erinnerungen erzählt er, mit fast magischem Realismus und einem Hauch Optimismus, von Freundschaft und Solidarität zwischen zwei Frauen. Ilaria Occhini, eine der Lieblingsschauspielerinnen von Luchino Visconti, spielt mit großer Sensibilität eine ältere, verbitterte Dame, die allmählich eine tiefe Zuneigung für ihre junge rumänische Haushälterin entwickelt. Zu Recht wurde sie in Locarno für ihre Leistung ausgezeichnet.
Maurizio Porro, Corriere della Sera
In diesem Film lernen wir mehr über das Leben als über das Kino.
Boris Sollazzo, Liberazione
Federico Bondi wurde 1975 in Florenz geboren. Nach der Promotion in Literaturwissenschaft hat Bondi einige Kurzfilme und Videospots realisiert. Mar Nero ist sein Debütfilm.