Set für einen neuen Film von Paolo Sorrentino: Auf dem Bild Celeste Dalla Porta, Dario Aita und Daniele Rienzo. Foto: Gianni Fiorito

Paolo Sorrentino kehrt am 10.04.2025 mit Parthenope nach Neapel zurück und erschafft ein visuell atemberaubendes Werk, das sich mit Schönheit, Jugend und Vergänglichkeit auseinandersetzt. Doch hinter den perfekt komponierten Bildern verbirgt sich eine Geschichte, die sich trotz großer Ambitionen als inhaltsleer erweist.

Filmplakat

Eine Sirene im Wandel der Zeit

Der Film erzählt die Geschichte von Parthenope, die 1950 in Neapel geboren wird und als junge Frau (Celeste Dalla Porta) in den 1960er- und 1970er-Jahren die Männerwelt verzaubert. Sie ist nicht nur wunderschön, sondern auch intelligent und ambitioniert. Trotz zahlreicher Verehrer bleibt sie rätselhaft und distanziert. Die Kamera zelebriert ihre Erscheinung, fängt sie in eleganten Palästen, an sonnengetränkten Stränden oder in lasziven Posen ein.

Eine Schlüsselfigur ist der von Gary Oldman gespielte amerikanische Schriftsteller, der von Parthenopes jugendlicher Perfektion fasziniert ist. Ihre Interaktionen bieten einige der stärksten Momente des Films, doch auch sie bleiben letztlich oberflächlich und ohne tiefere emotionale Verbindung.

Sorrentinos Faszination für Schönheit

Sorrentino ist bekannt für seine Ästhetik, die stark von Malerei und Kunstgeschichte inspiriert ist. Parthenope setzt diese Tradition fort: Jede Szene wirkt wie ein Gemälde, die Kompositionen sind makellos, die Farbpalette reich und opulent. Diese Bilderflut erzeugt eine hypnotische Atmosphäre, doch sie kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Film inhaltlich kaum Neues zu erzählen hat.

Zwar thematisiert Parthenope Vergänglichkeit und Nostalgie – wiederkehrende Motive in Sorrentinos Werk –, doch die titelgebende Figur bleibt letztlich eine Idealvorstellung, eine Muse ohne echte Tiefe. Ihr Leben wird weniger als Entwicklungsgeschichte inszeniert, sondern vielmehr als eine Aneinanderreihung von Momentaufnahmen männlicher Bewunderung.

Sorrentino füllt die Leinwand mit großartigem, ungebremsten Hedonismus

New York Magazin

Visuelle Perfektion ohne Substanz?

Während Parthenope visuell beeindruckt und Celeste Dalla Porta in ihrem Debüt überzeugt, fehlt dem Film eine narrative Substanz. Die Hauptfigur bleibt eine entrückte Schönheit, eine Projektion männlicher Fantasien, anstatt eine vielschichtige Protagonistin zu sein. Wer auf eine tiefgründige Geschichte hofft, könnte enttäuscht werden. Fans von Sorrentinos opulenter Ästhetik hingegen werden auf ihre Kosten kommen.